Krisensignale – oder wie eine Krise gefüttert wird

Mit dem Neustart des Krisenbloggers nach längerer Pause kam mir die Idee, eher harmlose Situationen in Unternehmen und Politik zu verfolgen, um darzustellen, wie aus dem berühmten Schmetterlingsschlag im Dschungel sich ein Orkan entwickeln kann.
Oft sind es gerade kleine Dinge, die aus Ignoranz oder Arroganz zu einer Krise führen.
Ausnehmen aus solchen Beobachtungen kann man Unternehmen wie die Deutsche Bahn und andere, die ohne ihre Monopolstellung längst von ihren in- und externen Krisen hinweg geschwemmt worden wäre

In den letzten Wochen sind mir mehrfach in Foren Diskussionen aufgefallen, in denen es um die 24-Monats-Bindung bei Providern geht. Unternehmen wie 1&1 scheint auch dies nicht zu reichen. Wer nicht zwei Monate vor Ablauf des Vertrages kündigt, dessen Vertrag verlängert sich auf ein weiteres Jahr. In der sich schnell veränderten Internet-Zeit ein Steinzeit-Relikt – oder aber ein Zeichen, dass man auf die Qualität seines Services und Marketing nicht vertraut. Für die Reputation, das virale Marketing sind solch antiquierte Knebel-AGBs nicht gerade nützlich – und ein ständiger Krisenherd.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Verfolgen sollte man auch, wie sich die Werksschließung von Nokia in Bochum auf Image, Reputation und Branding auswirkt, zumal der Konzern ja nicht aus einer wirtschaftlichen Notlage handelt. So stehen die Finnen wie der Schwarze Ritter da, statt zu rechnen, was es gekostet und gebracht hätte aus der Werkserhaltung heraus eine positive Image-Kampagne zu starten. Anscheinend wurde nur schematisch gerechnet, welchen direkten materiellen Vorteil die Schließung bringt. Die Kosten durch Image-Verluste wurden wahrscheinlich ignoriert. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Verbraucher vergessen …

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